Mundhygiene
Prophylaxe fängt bereits bei der täglichen Zahnreinigung an. Indem man zuhause auf eine konsequente und ausreichende Mundhygiene achtet, kann man selbst sehr viel dafür tun, um schmerzhafte Probleme und Erkrankungen im Mundbereich langfristig zu vermeiden.
Professionelle Zahnreinigung (PZR)
Darüber hinaus gibt es jedoch auch zahnärztliche Prophylaxe-Methoden, mit denen ein weiterer wichtiger Beitrag zur Vorsorge geleistet werden kann. Dazu gehört beispielsweise die Professionelle Zahnreinigung (kurz PZR). Bei einer PZR werden Zahnbeläge und Zahnstein anhand von speziellen Instrumenten schonend entfernt. Anschließend werden die Zähne mit einer fluoridhaltigen Paste poliert. In der Folge sind die Zähne besonders glatt und glänzen. Als letzter Schritt wird mit dem Auftragen von fluoridhaltigen Gelen oder Lacken für einen zusätzlichen Schutzfilm auf den Zähnen gesorgt.
Wie oft sollte eine Prophylaxe durchgeführt werden?
In der Regel sind ein bis zwei professionelle Zahnreinigungen pro Jahr üblich. Je nach vorliegenden Erkrankungen (z. B. Parodontitis) oder individueller Belagssituation können aber auch häufigere Zahnreinigungen sinnvoll bzw. notwendig sein. Wie häufig eine professionelle Zahnreinigung in Ihrem Fall zu empfehlen ist, ermitteln wir gerne im Rahmen eines Ersttermins.
Weitere Prophylaxe-Maßnahmen sind die Versiegelung von Kauflächen sowie die Zahnschmelzhärtung.
FAQ Prophylaxe: Häufig gestellte Fragen zur Prophylaxe
In diesem FAQ-Bereich haben wir Ihnen die häufigsten Fragen rund um das Thema Prophylaxe zusammengefasst. Doch Achtung: Die Antworten gelten ausschließlich als allgemeine Informationen und Ratschläge. Sie können einen Besuch bei uns in der Praxis mit entsprechender Untersuchung nicht ersetzen.
Der Zahnarztbesuch stellt für viele Patienten eher einen unangenehmen Pflichttermin dar – weswegen sie ihn auch gerne mal vor sich hinschieben. Die zahnärztliche Vorsorge ist jedoch wichtiger, als Sie denken! Werden Erkrankungen und Risikofaktoren, die die Mundgesundheit bedrohen, rechtzeitig erkannt, so können sie häufig sogar ohne großen Aufwand behandelt werden. „Schlimmeres“ wird auf diese Weise verhindert. Im Rahmen der Routineuntersuchung kontrollieren wir zum einen den Ist-Zustand der Gesundheit von Zähnen, Zahnfleisch und Mundschleimhaut, zum anderen entfernen wir Zahnstein. Weiterhin beraten wir Sie über eventuell notwendige Behandlungen.
Dies hängt von Ihrem Alter sowie Ihrem individuellen Gesundheitszustand ab. Wir empfehlen Kindern und Jugendlichen, zweimal im Jahr zu uns zur Vorsorge zu kommen. Bei Erwachsenen reicht in der Regel ein Prophylaxe-Termin pro Jahr aus. Beispielsweise bei Parodontitis-Patienten oder Personen mit Zahnersatz (z. B. einem Implantat, Diabetes oder einem angeschlagenen Immunsystem sind mehrere Kontrolluntersuchungen in kürzeren Zeitabständen ratsam.
Das Bonusheft erinnert den Patienten daran, regelmäßig zur Prophylaxe-Untersuchung zu kommen, zudem bringt es einen finanziellen Vorteil: Wenn Sie fünf Jahre in Folge regelmäßig zur zahnärztlichen Vorsorge kommen, dann erhöht sich der Festzuschuss für einen evtl. benötigten Zahnersatz – und das sogar um 20 Prozent. 10 Jahre in Folge bringen sogar 30 Prozent.
Achten Sie also darauf, immer Ihr Bonusheft mitzubringen und von uns abstempeln zu lassen!
Mit Fluoridierungsmaßnahmen stärken wir Ihren Zahnschmelz. Er gilt zwar generell als das härteste Material im Körper, aber dennoch ist auch er nicht unkaputtbar. Das liegt daran, dass der Zahnschmelz Tag für Tag vielen schädigenden Einflüssen ausgesetzt ist. Dazu gehören z. B. viele Lebensmittel und gezuckerte Getränke. Sie greifen den Zahnschmelz an, können ihn auf Dauer porös machen und z. B. den Weg für eine Karies ebnen. Daher behandeln wir Ihre Zähne zur Kariesprophylaxe mit einem fluoridhaltigen Gel. Fluorid ist ein Spurenelement, das Ihren Zahnschmelz mit wichtigen Mineralien stärkt und ihn dadurch wie eine Art Schutzschild widerstandsfähiger macht.
Ist eine Frau schwanger, so sind nicht nur regelmäßige Besuche beim Gynäkologen Pflicht. Wichtig während der Schwangerschaft sind auch eine besonders gründliche Mundhygiene und Zahnpflege. Viele Frauen leiden (besonders zu Beginn der Schwangerschaft) unter häufigem Erbrechen. Dies kann den Zahnschmelz und somit auch die Zähne angreifen. Außerdem wird das Zahnfleisch einer werdenden Mutter – bedingt durch die Hormonumstellung – stärker durchblutet. Es wird weicher und kann leichter anschwellen. Dadurch ist es einfacher für Bakterien, sich zwischen Zahn und Zahnfleisch anzusiedeln. Und daraus kann wiederum eine Zahnfleischentzündung entstehen, die sich bis hin zur Parodontitis ausweiten kann. Das ist nicht nur unangenehm, sondern kann Folgen für das Baby haben: Wissenschaftler berichten von einem möglichen Zusammenhang zwischen Parodontitis und Frühgeburten sowie einem zu geringen Geburtsgewicht des Kindes. Daher gilt: Je früher Probleme mit dem Zahnfleisch und dem Zahnhalteapparat erkannt werden, desto besser ist es. Die Behandlung kann einfacher erfolgen, das Baby ist sicherer.
Die Zähne regelmäßig, gewissenhaft und sorgfältig zu pflegen, ist eine perfekte Basis für eine nachhaltige Mundgesundheit. Doch leider lässt sich weder mit der Zahnbürste noch mit Zahnseide, Munddusche & Co. jede Stelle im Mund erreichen und säubern. Aus diesem Grund kann es zu „Defekten“ kommen. Mit der professionellen Zahnreinigung können wir diese beseitigen: Wir entfernen Zahnstein, Plaque und Beläge, die Ihren Zähnen schaden können und sie stumpf wirken lassen. Nach der Behandlung sind Ihre Zähne sauber, glatt und heller. Möglichen Zahnerkrankungen wird vorgebeugt.
Eine professionelle Zahnreinigung bietet Ihnen drei große Vorteile:
- Reduziertes Risiko für Zahnerkrankungen
Bei der täglichen Zahnpflege (und sogar, wenn sie sehr gewissenhaft durchgeführt wird), erreichen Sie in der Regel nur ca. 60 Prozent aller Zahnflächen und können damit nur (bis zu) 60 Prozent aller Beläge entfernen. Der auf den Zähnen verbleibende Biofilm kann die Entstehung von Zahnstein fördern. Damit entsteht gleichzeitig ein idealer Nährboden für Mikroorganismen im Mund. Das Risiko für Karies, Zahnfleischentzündungen und Parodontitis steigt. Mit der PRZ werden die Zähne „grundrein“ gemacht – so wird das Risiko für Zahnerkrankungen gesenkt. - Reduziertes Risiko für andere Erkrankungen im Körper
Es gibt immer gute und schlechte Bakterien im Körper (Stichwort: Mikrobiom). Böse Bakterien, die sich in der Mundhöhle befinden, sind nicht nur gefährlich für die Zahngesundheit. Sie können auch den ganzen Körper betreffen. Ein Beispiel: Forscher haben herausgefunden, dass eine unbehandelte Parodontitis Herz-Kreislauferkrankungen oder sogar die Entstehung von Alzheimer begünstigen kann. Durch die professionelle Zahnreinigung werden schlechte Bakterien von den Zähnen entfernt – und somit auch aus einem Teil des Körpers. - Kosmetische Effekte
Zahnstein, Plaque und Zahnbeläge können nicht nur zu Zahnerkrankungen führen. Sie können auch optische Einbußen mit sich bringen – nämlich stumpf wirkende, verfärbte Zähne. Im Zuge der professionellen Zahnreinigung werden die Ablagerungen entfernt. Ihr Gebiss ist nach der PZR nicht nur sauber und fühlt sich glatt an, sondern die Zähne sind meist auch aufgehellt. Sollte die PZR nicht zum gewünschten Aufhellungsergebnis führen, so gibt es andere Möglichkeiten, die Zähne weißer zu machen: das Bleaching oder das Setzen von Veneers.
Wir empfehlen Ihnen, die professionelle Zahnreinigung im Anschluss an Ihren Vorsorgetermin durchführen zu lassen (also ein- bis zweimal im Jahr). Risikopatienten, die z. B. an einer chronischen Parodontitis leiden, können die Behandlung auch öfter bekommen. In einem persönlichen Beratungsgespräch klären wir gerne, wie oft eine PZR in Ihrem individuellen Fall sinnvoll ist.
Die zahnärztliche Prophylaxe, also der Kontrolltermin, wird von der Krankenkasse bezahlt. Im Leistungskatalog vieler Krankenkassen ist die PZR jedoch nicht enthalten. Aber rund 90 Prozent bezuschussen die Behandlung zumindest – oder übernehmen die Kosten dafür sogar ganz.